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Brandklassen: Der umfassende Leitfaden für aktualisierte Sicherheitsstandards 2024

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Einführung in Brandklassen und ihre Bedeutung

Feuer können je nach Art der brennenden Materialien in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Diese Einteilung, bekannt als Brandklassen (Brandklassen A, B, C, D und F), ist entscheidend für die Auswahl geeigneter Löschmittel. Dieser Blog erklärt, wie Sie die richtigen Löschmittel für verschiedene Brandarten auswählen und welche Risiken in Ihrem Unternehmen bestehen könnten.

Brandklassen gemäß Europäischer Norm EN 2

Nach der Norm DIN EN 2, einem entscheidenden Standard in der Brandschutztechnik, werden Brände in fünf Hauptkategorien eingeteilt. Diese Einteilung hilft bei der Auswahl der effektivsten Löschmittel und ist sowohl für Feuerwehrleute als auch für gewöhnliche Anwender von Feuerlöschern relevant.

Brandklasse A: Feste Stoffe

Brände der Klasse A betreffen feste, meist organische Materialien wie Holz, Papier und Textilien. Diese sind in vielen Branchen häufig und erfordern spezielle Löschmittel wie Wasser-, ABC-Löschpulver- und Schaumlöscher. Es ist wichtig zu wissen, dass Pulverlöscher bei dieser Klasse mit Vorsicht eingesetzt werden sollten.

 

Übersichtliche Tabelle der Brandklassen 2024 mit Beschreibungen und Löschmittel-Empfehlungen

Brandklasse B: Flüssigkeiten

Die Brandklasse B umfasst brennbare Flüssigkeiten. Wasser ist hier kein geeignetes Löschmittel, da es die Flammen verstärken könnte. Stattdessen sind Schaumlöscher, ABC-Pulverlöscher und CO2-Löscher effektiver.

Brandklasse C: Gase

Brände von brennbaren Gasen fallen unter die Klasse C. Typische Löschmittel für diese Kategorie sind spezielle Pulverlöscher, da Wasser, Schaum oder CO2 hier nicht wirksam sind.

Brandklasse D: Metalle

Metallbrände, die in Klasse D fallen, erfordern aufgrund ihrer hohen Entzündungstemperaturen und Schwierigkeiten bei der Bekämpfung spezielle Löschmittel wie Metallbrandpulver oder trockenes Zementpulver.

Brandklasse F: Fette und Öle

Speziell für Brände von Speisefetten und -ölen, die vor allem in Küchen vorkommen, wurde die Klasse F eingeführt. Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden. Stattdessen sind spezielle Fettbrandlöschmittel zu verwenden.

Die Rolle eines externen Brandschutzbeauftragten

Ein externer Brandschutzbeauftragter kann eine wichtige Rolle bei der Beratung und Unterstützung in allen Bereichen des Brandschutzes spielen. Dies umfasst die Beratung über geeignete Feuerlöscher und Löschmittel für jedes Brandrisiko in Ihrem Unternehmen.

2024: Wichtige Neuerungen bei Feuerlöschern – Der Abschied von fluorhaltigen Schaummitteln

Im Jahr 2024 stehen wichtige Änderungen im Bereich der Feuerlöschtechnologie bevor, insbesondere im Hinblick auf fluorhaltige Feuerlöscher. Poly- und perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), die in vielen Feuerlöschern als Schaummittel verwendet werden, geraten zunehmend in die Kritik. Dies liegt an ihren potenziell schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Verwendung fluorhaltiger Feuerlöscher ab 2024 verboten wird.

Fluorhaltige Schaumlöschmittel wie AFFF (R) (alkoholbeständig), FP-Fluor-Proteinschaummittel, FP (AR)-alkoholbeständig, FFFP-wasserfilmbildende Fluor-Proteinschaummittel und FFFP (AR)-alkoholbeständig sind momentan noch verbreitet im Einsatz. Jedoch müssen Schaummittel in Feuerlöschern in der Regel alle 4-8 Jahre ausgetauscht werden. Mit dem bevorstehenden Verbot steht also eine wichtige Umstellungsphase bevor.

Ein weiterer kritischer Aspekt ist, dass einige Sachversicherer bereits Haftungsansprüche bei der Verwendung von PFAS-haltigen Löschmitteln ausschließen. Dies erhöht den Druck auf Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, ihre Löschmittelbestände zu überprüfen und gegebenenfalls zu ersetzen.

Zum Glück gibt es bereits fluorfreie Alternativen auf dem Markt, wie P Proteinschaummittel, P(AR) – alkoholbeständig, S – Synthetische oder Mehrbereichschaummittel und S (AR) – alkoholbeständig. Diese Alternativen bieten effektive Löschfähigkeiten ohne die umwelt- und gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen von PFAS.

Das Umweltbundesamt hat zudem vorgeschlagen, dass die Konzentration von Per- und polyfluorierenden Alkylsubstanzen in Feuerlöschschaum auf 1mg/l begrenzt werden sollte. Zusätzlich müssen Löschwässer, die entsprechende Bestandteile enthalten, aufgefangen und sachgerecht entsorgt werden, um Umweltschäden zu vermeiden.

Diese Änderungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Brandbekämpfung und sollten von allen relevanten Akteuren ernst genommen werden. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie sich frühzeitig mit den neuen Vorschriften vertraut machen und entsprechende Anpassungen vornehmen müssen.

Fazit Die Kenntnis der verschiedenen Brandklassen und der entsprechenden Löschmittel ist für die Sicherheit in jedem Unternehmen unerlässlich. Mit diesem Leitfaden sollten Sie in der Lage sein, die Brandrisiken in Ihrem Unternehmen besser zu verstehen und sich darauf vorzubereiten.

Quellen:

https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-Regeln/

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/fluorhaltige_schaumloeschmittel_version_21.6.2013a.pdf

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