Wenn der Besuch der Berufsgenossenschaft angekündigt wird, löst das in vielen Unternehmen erst einmal Nervosität aus. Dabei ist genau dieser Moment eine echte Chance – nicht nur, um Gefahren zu identifizieren, sondern um die gesamte Arbeitsschutzstruktur auf ein neues Level zu heben. Wer sich gut vorbereitet, kann Sicherheit, Vertrauen und Effizienz in seinem Betrieb nachhaltig steigern.
Warum dieser Beitrag wichtig ist
Viele Unternehmer fragen sich: Was passiert beim Besuch der Berufsgenossenschaft – und wie bereite ich mich richtig vor?
Genau hier setzt dieser Beitrag an. Du bekommst eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, echte Einblicke aus der Praxis, Handlungsempfehlungen und wertvolle Tipps zur Zusammenarbeit mit deiner Fachkraft für Arbeitssicherheit.
Warum kommt es zum Besuch der Berufsgenossenschaft?
Der Besuch der Berufsgenossenschaft ist gesetzlich geregelt und in vielen Fällen völlig routinemäßig. Gründe können sein:
Erstvorstellung einer neuen technischen Aufsichtsperson (TAP)
Statistische Erhebungen, z. B. zur Einstufung in Gefahrenklassen
Stichprobenkontrollen im Rahmen des gesetzlichen Auftrags
Nachkontrolle nach einem gemeldeten Arbeitsunfall
Wichtig: Die BG hat keine „Sanktionsaufgabe“, sondern soll beraten, unterstützen und sensibilisieren. Das bedeutet: Der Besuch ist kein Strafgericht – sondern ein Dialog auf Augenhöhe.
Was Unternehmer beim Besuch der Berufsgenossenschaft erwartet
Der Besuch der Berufsgenossenschaft beginnt in der Regel mit einem Einführungsgespräch. Danach erfolgt die Begehung relevanter Arbeitsbereiche. Die Aufsichtsperson schaut sich Gefährdungspotenziale an, prüft Arbeitsmittel, Sicherheitskennzeichnungen, Fluchtwege, Unterweisungen und fragt nach der Umsetzung von Gefährdungsbeurteilungen.
Was kontrolliert wird:
Vollständigkeit und Aktualität der Gefährdungsbeurteilung
Dokumentierte Unterweisungen
Prüfprotokolle von Arbeitsmitteln
Sicherheitskennzeichnung
Zustand der Arbeitsplätze
Die Aufsichtsperson wird am Ende meist Hinweise geben – in Form von Empfehlungen oder verpflichtenden Maßnahmen.
Wie du dich optimal vorbereitest
Hier kommt deine Checkliste für eine souveräne Vorbereitung auf den Besuch der Berufsgenossenschaft:
1. Dokumentation prüfen
Gefährdungsbeurteilungen, Unterweisungsnachweise, Prüfprotokolle – alles muss vollständig und aktuell sein.
2. Mitarbeitende informieren
Deine Belegschaft sollte wissen, dass der Besuch stattfindet – und was bei Fragen durch die BG geantwortet werden sollte.
3. Vorbegehung durchführen
Gehe mit deiner Sifa durch alle sicherheitsrelevanten Bereiche. Defekte, fehlende Kennzeichnungen oder Stolperfallen? Besser vorher beheben.
4. Zuständigkeiten klären
Wer begleitet die technische Aufsichtsperson? Wer steht für Rückfragen bereit?
5. Sicherheitsmaßnahmen sichtbar machen
Das umfasst Aushänge, Fluchtpläne, PSA-Lagerung und Notfallmanagement.
Zusammenarbeit mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit
Die Sifa ist dein Joker beim Besuch der Berufsgenossenschaft.
Was deine Sifa übernimmt:
Kontaktaufnahme und Terminbegleitung
Prüfung der Unterlagen
Unterstützung bei der Gefährdungsbeurteilung
Mitarbeiterschulungen vor dem Besuch
Kommunikation mit der BG während und nach dem Termin
Die BG schätzt, wenn Unternehmer mit qualifizierten Fachkräften arbeiten – das signalisiert Verantwortungsbewusstsein.
Langfristige Vorteile durch den Besuch der Berufsgenossenschaft
Ein strukturierter Umgang mit dem Besuch der Berufsgenossenschaft bringt dir nicht nur Ruhe, sondern handfeste Vorteile:
Weniger Ausfallzeiten: Durch präventiven Arbeitsschutz
Mehr Rechtssicherheit: Lückenlose Dokumentation schützt bei Haftung
Stärkeres Mitarbeitervertrauen: Sicherheit wird spürbar gelebt
Wirtschaftliche Stabilität: Weniger Kosten durch Unfälle
Und: Du bekommst wertvolle Hinweise von echten Experten – kostenlos.
Praxisbeispiel: So läuft ein erfolgreicher Besuch ab
Ein mittelständisches Unternehmen im Metallbau erhielt eine Ankündigung zum Besuch der Berufsgenossenschaft, da ein meldepflichtiger Handunfall passiert war. Gemeinsam mit der externen Sifa wurde innerhalb von 10 Tagen:
die Gefährdungsbeurteilung angepasst
die Schutzeinweisung für die betroffene Maschine überarbeitet
die PSA-Strategie neu aufgesetzt
Der BG-Termin verlief konstruktiv. Die Aufsichtsperson lobte die zügige Umsetzung. Zwei Wochen später traf eine schriftliche Empfehlung ein – keine Mängel.
O-Ton des Geschäftsführers:
„Die Begleitung durch unsere Sifa hat den Unterschied gemacht. Der Termin war wertvoll und nicht bedrohlich.“
Actionable Tipps zur Vorbereitung
Nimm den BG-Termin ernst – aber nicht panisch
Plane frühzeitig mit deiner Fachkraft für Arbeitssicherheit
Halte deine Unterlagen revisionssicher
Lass die Sicherheitsbegehung vorher durchlaufen
Bereite eine Mappe mit zentralen Dokumenten vor
Mache alle Sicherheitsmaßnahmen sichtbar – kein Versteckspiel
Nutze den Termin für echtes Feedback zur Verbesserung
Expertenzitat
„Ein Besuch der Berufsgenossenschaft ist nicht als Kontrolle im klassischen Sinn zu verstehen, sondern als Teil einer Kultur der Prävention. Wer vorbereitet ist, profitiert.“
– Technische Aufsichtsperson (anonymisiert), Metall- und Elektrobranche
Fazit und Handlungsaufforderung
Der Besuch der Berufsgenossenschaft ist kein notwendiges Übel – er ist ein Weckruf zur Optimierung. Wer Arbeitsschutz lebt, gewinnt: Rechtssicherheit, Vertrauen und Produktivität. Unternehmer, die gemeinsam mit ihrer Fachkraft für Arbeitssicherheit agieren, sind in der besten Position, nicht nur den Besuch souverän zu meistern – sondern ihr Unternehmen sicher in die Zukunft zu führen.
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Wenn du noch tiefer in das Thema eintauchen möchtest, findest du hier weiterführende Informationen und spannende Einblicke von vertrauenswürdigen Quellen:
FAQ: Vorbereitung auf den Besuch der Berufsgenossenschaft
Was ist der Anlass für einen Besuch der Berufsgenossenschaft?
Ein Besuch kann aus verschiedenen Gründen erfolgen – etwa zur Erstvorstellung einer neuen technischen Aufsichtsperson, für statistische Erhebungen, als Stichprobenkontrolle oder zur Nachkontrolle nach einem Unfall. In der Regel handelt es sich um einen routinemäßigen Vorgang im Rahmen des gesetzlichen Präventionsauftrags.
Welche Ziele verfolgt der Besuch der Berufsgenossenschaft?
Ziel ist es, Betriebe bei der Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen zu unterstützen, bestehende Strukturen zu überprüfen und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. Es geht nicht um Sanktionierung, sondern um Beratung und Sensibilisierung.
Wie läuft ein Besuch typischerweise ab?
Der Termin beginnt mit einem Einführungsgespräch. Anschließend erfolgt die Begehung der Arbeitsbereiche. Dabei werden unter anderem Arbeitsmittel, Fluchtwege, Gefährdungsbeurteilungen und Unterweisungen geprüft. Am Ende gibt es meist Empfehlungen oder konkrete Maßnahmen.
Was wird beim Besuch kontrolliert?
Aktualität und Vollständigkeit der Gefährdungsbeurteilungen
Nachweise über durchgeführte Unterweisungen
Prüfprotokolle von Arbeitsmitteln
Sichtbare Sicherheitskennzeichnungen
Allgemeiner Zustand der Arbeitsplätze
Wie kann man sich optimal auf den Besuch vorbereiten?
Dokumente aktualisieren: Gefährdungsbeurteilungen, Unterweisungen, Prüfberichte auf Vollständigkeit prüfen.
Belegschaft informieren: Mitarbeitende sollten über den Besuch und mögliche Fragen informiert sein.
Vorbegehung durchführen: Mängel wie Stolperstellen oder fehlende Schilder frühzeitig erkennen und beheben.
Zuständigkeiten festlegen: Wer begleitet die Aufsichtsperson, wer steht für Rückfragen zur Verfügung?
Sichtbarkeit von Maßnahmen erhöhen: Sicherheitsdokumente, Aushänge und PSA sollten auffindbar und nutzbar sein.
Welche Rolle spielt die Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Vorbereitung?
Die Fachkraft übernimmt unter anderem:
die Abstimmung des Termins,
die Überprüfung der Unterlagen,
die Unterstützung bei der Gefährdungsbeurteilung,
Mitarbeiterschulungen,
und die Kommunikation mit der Aufsichtsperson.
Was sind typische Empfehlungen der Berufsgenossenschaft?
Je nach Betrieb können das Hinweise zur besseren Kennzeichnung, zu häufigeren Unterweisungen, zur Verbesserung der PSA-Nutzung oder zur Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung sein.
Wie reagiere ich auf festgestellte Mängel?
Empfehlungen sollten zeitnah geprüft und – wenn sinnvoll – umgesetzt werden. Verpflichtende Maßnahmen sind in jedem Fall fristgerecht zu erfüllen. Eine offene und lösungsorientierte Kommunikation wird geschätzt.
Welche langfristigen Vorteile bringt ein strukturierter Umgang mit dem Besuch?
Bessere Rechtssicherheit
Reduzierte Unfallzahlen
Mehr Vertrauen bei den Mitarbeitenden
Effizienzsteigerungen durch optimierte Abläufe
Wie häufig finden solche Besuche statt?
Es gibt keine festen Intervalle. Häufigkeit und Anlass hängen vom Risikopotenzial des Betriebs, bisherigen Auffälligkeiten und organisatorischen Aspekten der Berufsgenossenschaft ab.
Was passiert nach dem Besuch?
Nach dem Termin erhält der Betrieb meist eine schriftliche Zusammenfassung mit Empfehlungen oder Maßnahmen. Diese sollte dokumentiert und für spätere Nachweise aufbewahrt werden.
Was bedeutet „Dialog auf Augenhöhe“ mit der Berufsgenossenschaft?
Die Zusammenarbeit ist partnerschaftlich und zielgerichtet. Unternehmen und Berufsgenossenschaft verfolgen das gemeinsame Ziel, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen.