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Der richtige Handschutz: Alles Wissenswerte über Schutzhandschuhe

Inhalt

Schutzhandschuhe sind nicht nur ein weiterer Punkt auf der Liste der persönlichen Schutzausrüstung (PSA), sondern ein zentrales Sicherheitsinstrument, das in vielen Branchen entscheidend ist. Ob in der Industrie, im Labor oder auf der Baustelle – ungeschützte Hände sind anfällig für Verletzungen, die nicht nur schmerzhaft, sondern auch kostspielig sind. Als Experten für Arbeitssicherheit wissen wir bei SiFa-flex, wie wichtig es ist, die richtigen Schutzhandschuhe auszuwählen, sie korrekt zu nutzen und zu pflegen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche gesetzlichen Vorgaben zu beachten sind, wie Sie die passenden Handschuhe für Ihre Mitarbeiter auswählen und wie Schulungen dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden.

Warum Handschutz unverzichtbar ist

Handverletzungen gehören zu den häufigsten Arbeitsunfällen. Laut der DGUV-Statistik machten sie im Jahr 2023 rund 30 % aller gemeldeten Verletzungen aus. Häufig betroffen sind Finger, Handrücken und Innenflächen – Verletzungen, die oft langwierige Ausfallzeiten nach sich ziehen. Die häufigsten Ursachen? Fehlende Schutzhandschuhe oder Handschuhe, die nicht den Anforderungen entsprechen.

Ein Arbeitsunfall kann schnell passieren:

  • Schnittwunden durch unzureichende Schnittschutzhandschuhe,
  • Verbrennungen durch fehlende Hitzeschutzschutzhandschuhe,
  • chemische Reizungen durch undichte Chemikalienschutzhandschuhe.

Die Lösung? Eine Kombination aus passender PSA, regelmäßiger Schulung und einem strukturierten Handschutzplan.

Gesetzliche Grundlagen – Was Arbeitgeber beachten müssen

Als Arbeitgeber sind Sie nach dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) verpflichtet, Ihre Mitarbeiter vor arbeitsbedingten Gefahren zu schützen. Dazu gehört die Bereitstellung von Schutzhandschuhen, die:

  1. Kostenlos zur Verfügung stehen,
  2. Regelmäßig geprüft und instand gehalten werden,
  3. Den spezifischen Gefahren am Arbeitsplatz entsprechen.

Die wichtigsten Normen für Schutzhandschuhe:

  • EN ISO 21420: Allgemeine Anforderungen (Passform, Komfort, Kennzeichnung).
  • EN 388: Mechanischer Schutz (z. B. Abrieb, Schnitt, Stich).
  • EN 374: Chemikalienschutz und Schutz vor Mikroorganismen.
  • EN 511: Schutz gegen Kälte.
  • EN 407: Hitzeschutz.

Schutzhandschuhe gezielt auswählen

Ein Handschuh ist nur dann effektiv, wenn er zur jeweiligen Tätigkeit passt. Beachten Sie dabei:

1. Anwendungsbereich und Material
Mechanische Arbeiten? Greifen Sie zu Handschuhen nach EN 388 mit hohem Abriebschutz. Arbeiten mit Chemikalien? Chemikalienschutzhandschuhe nach EN 374 sind Pflicht.
Beispiel: Chemieindustrie
Bei Kontakt mit Säuren oder Lösungsmitteln sind Handschuhe aus Nitril oder Butylkautschuk optimal. Latexhandschuhe hingegen bieten oft unzureichenden Schutz.

2. Passform und Tragekomfort
Ein schlecht sitzender Handschuh erhöht das Unfallrisiko. Investieren Sie in Modelle, die Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität bieten. Für längere Tragezeiten können gefütterte Handschuhe sinnvoll sein, um Schwitzen zu minimieren.

Die richtige Nutzung und Pflege – Maximale Sicherheit in der Praxis

Der beste Schutzhandschuh nützt nichts, wenn er falsch verwendet wird. Deshalb hier ein praktischer Leitfaden:

Vor dem Tragen
Hände reinigen und trocknen.
Handschuhe auf Risse und Beschädigungen prüfen.

Während des Tragens
Bei längeren Arbeiten Handschuhpausen einlegen.
Handschuhe wechseln, sobald sie feucht oder verschmutzt sind.

Nach der Arbeit
Schutzhandschuhe sachgerecht ausziehen (bei Chemikalienschutzhandschuhen Kontakt zur Außenfläche vermeiden).
Handschuhe reinigen und trocken lagern.

Der Handschuhplan – Ein unterschätztes Instrument

Ein Handschuhplan definiert klar, welcher Handschuh bei welcher Tätigkeit getragen werden muss. Dies schafft Übersicht und reduziert Fehlanwendungen. Idealerweise hängt der Plan an zentralen Stellen wie Maschinenstationen oder Umkleideräumen.

Regelmäßige Schulungen – Wissen schützt Hände

Selbst der beste Handschuhplan funktioniert nicht ohne Schulung der Mitarbeiter. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Teams regelmäßig unterwiesen werden. Schulungen sollten Folgendes beinhalten:

Richtiges An- und Ausziehen der Handschuhe,
Erkennen von Beschädigungen,
Auswahl des passenden Handschuhs.

Tipp: Viele Berufsgenossenschaften bieten kostenlose Materialien und Videos zur praktischen Schulung an.

Aktuelle Entwicklungen und gesetzliche Änderungen

2024 tritt eine Verschärfung der Vorschriften zu PSA-Bereitstellung in Kraft: Unternehmen müssen zukünftig noch genauer dokumentieren, dass Schutzhandschuhe den Gefährdungsbeurteilungen entsprechen. Der Fokus liegt verstärkt auf der Dokumentation der PSA-Auswahl, Schulungen und Prüfungen.
Zitat: „Eine gründliche Auswahl und regelmäßige Überprüfung von Schutzhandschuhen ist der Schlüssel zur Vermeidung schwerer Handverletzungen am Arbeitsplatz.“

Statistik – Die Kosten von Handverletzungen

Eine Studie der DGUV zeigt: Jeder Arbeitsunfall mit einer Handverletzung verursacht im Schnitt Kosten von 4.000 bis 12.000 Euro durch Ausfallzeiten und Behandlungskosten. Prävention durch hochwertige Schutzhandschuhe und Schulungen zahlt sich daher schnell aus.

Warum SiFa-flex die richtige Wahl ist

Bei SiFa-flex unterstützen wir Sie als externe Sicherheitsfachkräfte (SiFas) dabei, Ihre Mitarbeiter zu schützen und die gesetzlichen Vorgaben lückenlos zu erfüllen. Unsere individuellen Handschutzpläne und maßgeschneiderten Schulungen sorgen dafür, dass Ihre Teams sicher arbeiten.

Was macht uns besonders?

Pragmatismus und Effizienz: Wir rechnen nur die Leistung ab, die wir wirklich erbringen.
Expertenwissen: Unser Team ist spezialisiert auf Arbeitssicherheit, Gefahrstoffe und Laborsicherheit.
Flexibilität: Als externe SiFas passen wir uns genau an Ihre Bedürfnisse an – schnell, zuverlässig und kompetent.

Fazit

Schutzhandschuhe sind unverzichtbar für die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter. Mit der richtigen Auswahl, Nutzung und Pflege reduzieren Sie das Risiko von Verletzungen erheblich. Setzen Sie auf regelmäßige Schulungen und einen klaren Handschutzplan, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Mit SiFa-flex haben Sie einen zuverlässigen Partner an Ihrer Seite, der Sicherheit mit einem pragmatischen Ansatz garantiert. Kontaktieren Sie uns jetzt und machen Sie Ihre Arbeitsplätze sicherer!

Quellen
DGUV-Statistik: DGUV.de
Arbeitsschutzgesetz: Gesetze im Internet
PSA-Richtlinien: EU-Vorgaben zu PSA

FAQ-Schema zum Thema Schutzhandschuhe

1. Welche Schutzhandschuhe eignen sich für den Umgang mit Chemikalien?

Schutzhandschuhe für den Umgang mit Chemikalien müssen der EN 374-Norm entsprechen. Je nach Art der Chemikalie eignen sich unterschiedliche Materialien:
Nitrilhandschuhe bieten guten Schutz gegen Öle, Fette und viele Chemikalien, wie Säuren und Basen.
Butylkautschukhandschuhe sind ideal bei hochaggressiven Chemikalien wie Ketonen und Estern.
Neoprenhandschuhe bieten sowohl Chemikalien- als auch Hitzeschutz und sind vielseitig einsetzbar.
Wichtig: Die Auswahl des Handschuhmaterials sollte auf der Grundlage eines Sicherheitsdatenblattes erfolgen. Darin ist vermerkt, welche Materialien für die jeweilige Chemikalie geeignet sind. Chemikalienschutzhandschuhe müssen regelmäßig auf Dichtheit geprüft und bei sichtbaren Schäden sofort ersetzt werden.

2. Wie erkenne ich, ob ein Schutzhandschuh den richtigen Schutz bietet?

Ob ein Schutzhandschuh geeignet ist, hängt von der Norm-Kennzeichnung auf dem Handschuh ab:
EN ISO 21420: Allgemeine Anforderungen wie Größe, Tragekomfort und Beweglichkeit.
EN 388: Schutz gegen mechanische Risiken wie Abrieb, Schnitt, Weiterreißen oder Stichverletzungen.
EN 374: Schutz gegen Chemikalien und Mikroorganismen.
EN 407: Hitzeschutz.
EN 511: Schutz gegen Kälte.
Die Piktogramme und Zahlenwerte auf dem Handschuh geben detailliert Auskunft über die Schutzleistung in den verschiedenen Bereichen. Es ist wichtig, diese Angaben genau zu prüfen und sie mit den Anforderungen der jeweiligen Tätigkeit abzugleichen.

3. Welche Faktoren spielen bei der Auswahl von Schutzhandschuhen eine Rolle?

Bei der Auswahl der richtigen Schutzhandschuhe sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
Gefährdungsbeurteilung: Identifizieren Sie die Risiken am Arbeitsplatz (mechanische, chemische, thermische Gefahren).
Passende Normen: Wählen Sie Handschuhe, die den relevanten EN-Normen entsprechen (z. B. EN 388 für Mechanikschutz oder EN 374 für Chemikalien).
Material: Je nach Anwendungsbereich eignen sich Materialien wie Nitril, Latex, Butyl oder Kevlar.
Passform und Komfort: Ein gut sitzender Handschuh ermöglicht Bewegungsfreiheit und reduziert Ermüdung. Handschuhe, die schlecht passen, erhöhen das Unfallrisiko.
Tragezeit und Arbeitsumgebung: Für Arbeiten mit langer Tragezeit sollten Handschuhe atmungsaktiv oder gefüttert sein, um das Schwitzen zu minimieren.

4. Wie lange können Schutzhandschuhe verwendet werden?

Die Nutzungsdauer von Schutzhandschuhen hängt stark von der Art des Handschuhs und der Tätigkeit ab.
Einweghandschuhe (z. B. aus Nitril oder Latex) sollten nach jeder Anwendung entsorgt werden, insbesondere bei Kontakt mit Chemikalien oder kontaminierten Oberflächen.
Mehrweghandschuhe können mehrfach genutzt werden, müssen jedoch regelmäßig gereinigt und auf Beschädigungen überprüft werden. Bei sichtbaren Rissen oder Abnutzung ist der Handschuh sofort zu ersetzen.
Bei Chemikalienschutzhandschuhen muss die Durchbruchzeit beachtet werden. Nach dieser Zeit kann die Chemikalie durch das Material dringen, wodurch die Schutzwirkung verloren geht.
Tipp: Lagern Sie Schutzhandschuhe trocken und kühl, um ihre Lebensdauer zu verlängern.

5. Was ist ein Handschutzplan und warum ist er wichtig?

Ein Handschutzplan ist ein dokumentiertes Konzept, das festlegt, welche Schutzhandschuhe bei welchen Tätigkeiten getragen werden müssen. Er dient als Orientierungshilfe für Mitarbeiter und hilft, Fehlanwendungen zu vermeiden. Ein guter Handschutzplan enthält:
Eine Gefahrenanalyse für jede Tätigkeit.
Die zu verwendenden Handschuhtypen gemäß Normen (z. B. EN 388, EN 374).
Hinweise zur richtigen Nutzung, Pflege und Lagerung der Handschuhe.
Informationen zu Tragezeiten und möglichen Handschuhpausen.
Ein Handschutzplan sollte an zentralen Orten ausgehängt werden, z. B. an Maschinenstationen oder in Umkleideräumen. Regelmäßige Schulungen stellen sicher, dass die Mitarbeiter den Plan verstehen und umsetzen können.

6. Wie pflege ich Schutzhandschuhe richtig?

Die richtige Pflege von Schutzhandschuhen verlängert deren Lebensdauer und erhält die Schutzfunktion:
Reinigung:
Mechanische Schutzhandschuhe können oft mit mildem Seifenwasser gereinigt werden.
Chemikalienschutzhandschuhe sollten nach dem Einsatz außen abgewaschen und gründlich getrocknet werden.
Trocknung: Handschuhe immer lufttrocknen lassen, niemals auf Heizkörpern oder mit heißer Luft, da dies das Material beschädigen kann.
Lagerung: Lagern Sie die Handschuhe trocken, kühl und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Chemikalienschutzhandschuhe dürfen nicht mit anderen Substanzen in Kontakt kommen.
Überprüfung: Kontrollieren Sie die Handschuhe vor jeder Nutzung auf Risse, Löcher oder andere Beschädigungen.

7. Wie kann man Mitarbeiter zur regelmäßigen Nutzung von Schutzhandschuhen motivieren?

Die konsequente Nutzung von Schutzhandschuhen ist nur möglich, wenn die Mitarbeiter deren Wichtigkeit verstehen und die Handschuhe komfortabel sind. Hier einige Ansätze zur Motivation:
Schulungen: Erklären Sie die Risiken ohne Handschutz und die Vorteile passender Schutzhandschuhe. Praktische Vorführungen von Schutzwirkung (z. B. Schnitt- oder Chemikalienschutz) sind besonders eindrucksvoll.
Komfort verbessern: Sorgen Sie dafür, dass die Handschuhe gut passen, atmungsaktiv sind und den Tragekomfort erhöhen.
Mitarbeiter einbinden: Holen Sie Feedback zur Passform und Nutzung ein und berücksichtigen Sie die Bedürfnisse der Mitarbeiter bei der Auswahl.
Vorbildfunktion: Führungskräfte sollten selbst auf die Nutzung von PSA achten und deren Wichtigkeit betonen.

8. Welche Normen gelten für Schutzhandschuhe bei Arbeiten mit Kälte oder Hitze?

Für extreme Temperaturen gelten folgende Normen:
EN 511: Diese Norm regelt den Schutz gegen Kälte. Schutzhandschuhe werden dabei auf ihre Isoliereigenschaften und den Schutz gegen kalte Luft oder Flüssigkeiten geprüft.
EN 407: Diese Norm gilt für den Schutz vor Hitze und Feuer. Die Handschuhe werden auf Widerstandsfähigkeit gegen Kontaktwärme, Strahlungswärme und kleine Schmelzmetallspritzer getestet.
Arbeiten in kalten oder heißen Umgebungen erfordern Handschuhe, die die Haut schützen, gleichzeitig aber auch genug Bewegungsfreiheit bieten. Für den Komfort sind zusätzliche Isolationsschichten oder Beschichtungen hilfreich.

9. Was passiert, wenn Schutzhandschuhe nicht getragen werden?

Ohne geeignete Schutzhandschuhe sind die Hände ungeschützt gegenüber:
Mechanischen Gefahren wie Schnitten, Stichen oder Abrieb.
Chemischen Substanzen, die die Haut reizen oder sogar durchdringen können.
Thermischen Risiken, z. B. Hitze, Kälte oder schmelzendem Metall.
Biologischen Risiken, wie Kontamination durch Mikroorganismen.
Die Folgen reichen von kleinen Verletzungen bis zu schweren Unfällen, die langfristige gesundheitliche Folgen oder Ausfallzeiten verursachen können. Daher ist das Tragen von Schutzhandschuhen ein unverzichtbarer Bestandteil des Arbeitsschutzes.

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